Cumiana
Partner- und Freundschaftsstadt von Erlangen
 

 
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Cumiana Historie

Internet (italienisch) http://www.comune.cumiana.to.it/

Nella città tedesca di Erlangen visse il tenente delle SS Anton Renninger che comandò il plotone di esecuzione del tragico eccidio del 1943 a Cumiana. Tra Cumiana ed Erlangen si sono instaurati rapporti di solidarietà e di reciproca amicizia all'insegna degli ideali di pace e di unità Europea

 

Vor fast 60 Jahren, am 3. April 1944 hat eine grausame Vergeltungsmaßname ein tragisches Massaker verursacht. Der Erschießungsbefehl wurde von einem Erlanger weitergeleitet. 

Damit solche Tragödien von Geiselerschießungen und grausamen Vergeltungsmaßnahmen  nicht in Vergessenheit geraten und Lehren für die Zukunft gezogen werden, hatten Cumiana und Erlangen gemeinsam den Willen, eine Freundschaft einzugehen und Botschafter gegen den Terror zu werden.

Diese Freundschaft wird gelebt

Die Stadt Erlangen wurde vom Bürgermeister der Stadt Cumiana eingeladen an der Gedenkfeier, vom 3. April 2001 teilzunehmen. Der Fraktionsvorsitzende der CSU-Stadtratsfraktion, Herr Gumbmann  nahm diesen Termin wahr und fuhr mit einer Delegation nach Cumiana.

Im Juli 2002 kam eine Abordnung von Cumiana anlässlich der 1000-Jahrfestlichkeiten nach Erlangen.
Gemeinsam mit den anderen Partnerstädten wurden die Gruppen im Markgrafentheater vom Oberbürgermeister, Dr. Siegfried Balleis, begrüßt. Im Rahmenprogramm trat auch eine Volkloregruppe aus Cumiana auf.

Wie in den letzten Jahren hat auch 2003 eine Delegation aus Erlangen die jährliche Gedenkfeier besucht.

Neben dem Delegationsleiter, Bürgermeister Gerd Lohwasser und Frau Dagmar Paliwal,  vom Bürgermeister- und Presseamt Abteilung:  Integration, Internationale Beziehungen waren auch Stadtraträtinnen und Stadträte von CSU, SPD und Grüner Liste und Vertreter der Erlanger Bündnis für Friedens sowie des des AusländerInnenbeirats Mitglieder der Gruppe. 

Zum ersten Mal fuhr eine Gruppe von Schülern mit Lehrerinnen und Lehrern des Ohm-Gymnasiums mit. 

In der Gedächtnisveranstaltung haben die Schüler der Klasse 9a des Ohm-Gymnasiuns ihre Rede in italienischer Sprache gehalten. Die Botschaft und die Ausstrahlung der Jugend hat die Bürger aus Cumiana wirklich beeindruckt. 

Von der Herzlichkeit und Gastfreundschaft von Cumiana während des Aufenthaltes waren die Delegationsmitglieder aus Erlangen besonders angetan. 

Wenn die Zeitung "luna nova" schreibt, dass diese Stadt Cumiana eine Menge Freunde hat, so ist Erlangen sehr froh, nun zu diesen Freunden zählen zu dürfen.

 

Auszug aus der Internetseite

http://www.partigiani.de/krieg/cumiana/cumiana.htm

April 1944: Die SS erschoss 51 Geiseln in Cumiana

In seinem Buch Covo di Banditi (Höhle der Banditen) beschreibt der Politikwissenschaftler Marco Comello aus Cumiana eines der größten Massaker während der deutschen Besetzung Italiens im 2. Weltkrieg: 51 Geiseln werden in Cumiana als Vergeltung für eine Operation der Partisanen erschossen. Im Herbst 1999 erhob die Turiner Militärstaatsanwaltschaft in dieser Sache Anklage wegen Mord, begannen an italienischen Zivilisten durch feindliche Militärangehörige. Angeklagt ist Anton Renninger aus Erlangen. Er war damals mit einer italienischen SS-Einheit unter deutschem Kommando (VII. Battaillon) in Cumiana.
Ein Urteil wurde nicht gefällt, da Renninger vor dem Ende des Gerichtsverfahrens gestorben ist.

Circa 40 km westlich von Turin liegt die Gemeinde Cumiana. Für die Deutschen galt diese Gegend am Fuß der Berge als "rifugio di banditi" - als ein Rückzugsgebiet der Partisanen, von dem aus diese operierten und Zugang zur Ebene um Turin hatten. In den Februartagen des Jahres 1944 gelingt es den Partisanen des Val Sangone (so werden die Einheiten der Gegend um Cumiana genannt), die Kontrolle über die umliegenden Berge und Dörfer zu erlangen. Der faschistische Bürgermeister macht sich aus dem Staub. Nach Kriegsende wird er in Turin aufgestöbert, nach Cumiana gebracht und von der Bevölkerung gelyncht. Im Frühjahr 1944 forcieren die Deutschen in ganz Italien die Verfolgung der Partisanen. Auch die Gegend um Cumiana wird Ziel dieser Aktivitäten: Anfang März wird das VII. Battaillon der italienischen SS in der Ebene 5 km vor Cumiana stationiert. Unterstützt von anderen Einheiten beginnen sie Razzien und Verhaftungen, die ganze Gegend wird durchkämmt. Bei einer Razzia am 30. März werden 80 Personen verhaftet, eine unbekannte Anzahl von ihnen verschwindet in Arbeitslagern in Deutschland. Am 31. März bringt ein Lastwagen, gefahren von einem der Gefangenen des Vortages, die Lebensmittelzuteilung für Cumiana. Eskortiert wird er von 40 italienischen SS-Männer unter dem Kommando zweier deutscher Unteroffiziere. Die Eskorte bleibt über Nacht mit dem Lastwagen im Zentrum von Cumiana, da die Verteilung an die Händler erst am nächsten Morgen erfolgen kann - eine Provokation für die Partisanen.


"Die Bevölkerung muss aus dem Kriegsgeschehen herausgehalten werden"

Im Morgengrauen beschließen drei Kommandanten einzelner Partisanengruppen aus der Gegend, Nino Criscuolo, Sergio De Vitis und Franco Nicoletta, den Lastwagen an sich zu bringen. Die Aktion beginnt am 1. April morgens um 11 Uhr. An ihr nehmen 60 Partisanen teil, die aus den umliegenden Häusern die Eskorte des Lastwagens unter Beschuss nehmen. Nach heftigen Gefechten bemächtigen sich die Partisanen des LKW. Sie nehmen 31 italienische SS-Angehörige als Gefangene mit in die Berge, 18 werden verletzt. 2 Partisanen kommen ums Leben.

Die Vergeltungsaktion beginnt zwei Stunden später. Anton Renninger trifft mit dem VII. Battaillon ein, später kommt Verstärkung aus Pinerolo, dem Stützpunkt des SS-Kommandos und Turin hinzu, Augenzeugen sprechen von einigen 100 Soldaten. Sie beginnen die Häuser zu räumen, zu plündern und niederzubrennen. 135 Zivilisten werden am Dorfeingang zusammengetrieben und in die 5 km entfernte SS-Kaserne verbracht.

Renninger stellt am nächsten Tag von Seiten des deutschen Kommandos den Partisanen ein Ultimatum, die Gefangenen freizulassen. Sollte darauf nicht eingegangen werden, wird mit der Zerstörung Cumianas und umliegender Dörfer sowie der Erschießung der 135 Zivilisten gedroht. Der Arzt Dr. Ferrero und der Priester Don Pozzo werden zu den Partisanen geschickt. In einer ersten Entscheidung lassen die Partisanen mitteilen, dass sie nur bereit wären, acht gefangene Partisanen gegen acht Geiseln zu tauschen. "Diese Entscheidung entstand aus dem militärischen Charakter der Situation: Wenn man auf die Erpressung eingegangen wäre, hätten die Partisanen in Zukunft keinerlei Handlungsspielraum bei ähnlichen Geschehnissen mehr gehabt, die sicher eintreffen würden. Zum anderen schien es in diesem Moment legitim, den Deutschen einen Gegenvorschlag zu unterbreiten. Die Partisanen hätten sofort den Austausch akzeptiert, aber nur mit gefangenen Partisanen. Die Bevölkerung sollte aus dem Kriegsgeschehen herausgehalten werden." (Covo di Banditi, S. 88) Dieser Vorschlag wird von den Deutschen abgelehnt. Nach langen Verhandlungen beschließen die Partisanen auf die Erpressung einzugehen. Der Partisan Giulio Nicoletta und die zwei anderen Unterhändler brechen am Nachmittag des 3. April gegen 17:30 Uhr nach Cumiana auf. Als sie dort eintreffen, sind bereits 51 Geiseln erschossen. Nach neuen Verhandlungen werden zwei Tage später die übrigen Bewohner gegen die Gefangenen der Partisanen ausgetauscht. Am selben Tag schreibt Doktor Ferrero auf Geheiß des deutschen Kommandos eine Proklamation an die Bevölkerung von Cumiana: "Jede Feindseligkeit ist beendet. Die Bevölkerung wird aufgefordert zu den alltäglichen Arbeiten zurückzukehren, da es nun keinen Grund mehr für Auseinandersetzungen und Aufruhr gibt." (zit. nach: Covo di Banditi, S. 114)

55 Jahre später

Anton Renninger wird in der Anklageschrift vorgeworfen, ohne Notwendigkeit und Rechtsgrundlage den Tod dieser 51 Personen bewirkt zu haben. Der 81-jährige Erlanger reagierte anfänglich mit der üblichen Rechtfertigung: Er habe nur Befehle ausgeführt. Im Frühjahr dieses Jahres teilte Renningers italienischer Anwalt dem Gericht mit, er könne Beweise vorlegen, dass sein Mandant zur Zeit des Massakers nicht in Italien, sondern in Deutschland in einem Krankenhaus gewesen sei. Für den Staatsanwalt Pier Paolo Rivello klingt dies nicht plausibel: "Dies war auch eines der Elemente, das wir versucht haben zu widerlegen. Diese ganze Reise nach Deutschland erschien ziemlich unglaubwürdig." Desweiteren führt er zur Beweislage gegen Renninger  aus: "Die Schlüsselfigur für diese Verhandlungen war  Giulio Nicoletta. Er  wurde dreimal vernommen und hat sich mit großer Klarheit an Renninger erinnert." Für Marco Comello ist die Sachlage klar: "Es ist sicher, dass er dort war. Nach dem Krieg stellten  Engländer  Untersuchungen über die Massaker der Deutschen an. Der Historiker Gianni Oliva hat diese Vernehmungsprotokolle vom Januar 1946 ausfindig gemacht. Darin bezeugt der Arzt Dr. Ferrero, dass Renninger in seinem Beisein das Ultimatum unterzeichnet hat." Anton Renninger starb vor wenigen Monaten in Erlangen, bevor sein Prozess zu Ende geführt werden konnte.

In Cumiana ist diese Geschichte, wie Marco Comello ausführt, heute noch gegenwärtig: "Auch wenn seitdem fast 60 Jahre vergangen sind, hat sie niemand vergessen. 51 Bewohner einer Kommune mit 5000 Einwohnern sind relativ gesehen ungeheuer viele. Das wäre ungefähr so, als wenn in Turin, einer Stadt mit 1 Million Einwohnern, 10.000 Einwohner auf einmal erschossen würden. Es ist vielleicht ein bisschen hässlich, solche Vergleiche anzustellen, aber es dient dazu, besser zu verstehen, was dies für ein Schock war, der auch heute noch - nach bald 60 Jahren - anhält, und deswegen ist diese Geschichte nie vergessen worden."

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